Häufigkeit
Man geht davon aus, dass bei 15% der eineiigen Zwillingsschwangerschaften mit einer gemeinsamen Plazenta ein feto-fetales Transfusionssyndrom vorliegt. Das ist etwa eine von 2.700 Schwangerschaften. Allerdings kann die Dunkelziffer eventuell höher liegen, aufgrund von unerkannten feto-fetalen Transfusionssyndromen, die zu einer Fehlgeburt führen.
Die ausgeprägtesten Formen entstehen etwa in der Mitte der Schwangerschaft, in der 16.-26. Schwangerschaftswoche.
Auswirkungen bei Nichtbehandlung
Die Auswirkungen auf die Zwillinge sind unterschiedlich:
Für den Rezipienten:
Der Rezipient bekommt zuviel Blut. Einige der Blutgefäße des anderen Zwillings teilen sich wie Weggabeln. Sie überqueren dann die gemeinsame Plazenta hinüber zum Rezipienten. Der Rezipient bekommt so sein eigenes Blut und zusätzlich noch Blut vom anderen Zwilling. Das hat folgende Auswirkungen:
Für den Donor:
Der Donor verliert Blutvolumen über die verbindenden Blutgefäße in Richtung Rezipient und erhält über eventuell vorhandene andere Blutgefäße nur wenig Blut zurück. Seine Entwicklung unterscheidet sich deutlich von der des Rezipienten:
Wenn ein feto-fetales Transfusionssyndrom in der Mitte der Schwangerschaft festgestellt wird und eine Behandlung ausbleibt, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder nicht überleben werden, bei 80-100% insgesamt, bedingt durch Fehlgeburt oder intrauterinen Tod der Kinder.
Ihre Behandlungsanfrage richten Sie bitte direkt an das UKE International Office.