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HIPEC (hypertherme intraperitoneale Chemotherapie)

Eine Peritonealcarcinose kann zum Ausbreitungsmuster verschiedener Krebserkrankungen gehören. Hierbei bilden sich Absiedlungen (Metastasen) der bösartigen Geschwulst (Carcinom) im Bauchfell (Peritoneum), welches normalerweise als dünne Haut die innere Bauchwand und die meisten Organe des Bauchraumes überzieht – es liegt eine Peritonealcarcinose vor.

Hier können wir in vielen Fällen ein multimodales Therapiekonzept im interdisziplinären Konsens anbieten. Dazu müssen einige Voraussetzungen auf beiden Seiten erfüllt sein: Zum einen ist dieses Angebot in unserer Klinik nur durch die enge Kooperation mit dem Hubertus – Wald – Tumorzentrum und allen anderen Hochleistungsabteilungen, die an der Therapie beteiligt sind (Radiologie, Pathologie, Anästhesie, Intensivmedizin, Labor- und Transfusionsmedizin) möglich. Zum anderen müssen die Patienten für diese spezialisierte Behandlung feinfühlig ausgewählt werden. Die Behandlung wird grundsätzlich durchgeführt bei Patienten mit Dickdarmkrebs (Coloncarcinom), Magenkrebs, dem Krebs des Wurmfortsatzes (Appendixcarcinom) und der eigenen Tumorentität des Pseudomyxoma peritonei.

Bei der Operation werden zunächst die krebsbefallenen Anteile des Bauchfelles entfernt. Oftmals ist es erforderlich, auch Organanteile zu entfernen, die von betroffenem Bauchfell überzogen sind (z.B. Teile des Dickdarmes, des Magens oder die Milz). Zum Ende der Operation werden dann Drainageschläuche in den Bauchraum eingelegt. Über diese Schläuche führen wir dann mit einer speziellen Pumpe eine erhitzte Chemotherapie direkt im Bauchraum durch (HIPEC: hypertherme intraperitoneale Chemotherapie). Die Temperatur der verwendeten Lösung liegt bei 42°, die Spülung wird je nach Krebsart mit unterschiedlichen Chemotherapeutika über 30-60 Minuten durchgeführt.

Auch wenn viele Nebenwirkungen einer „herkömmlichen“ Chemotherapie, die als Infusion gegeben wird (Haarausfall, Schleimhautprobleme, Durchfall) hier nicht auftreten, weil die Behandlung direkt vor Ort stattfindet und nicht durch den gesamten Körper zirkuliert, handelt es sich doch um eine insgesamt belastende Behandlung. Ausführliche Voruntersuchungen und genaue Absprachen zwischen Arzt und Patient sind daher unerlässlich.

Nach der Operation wird eine Behandlung auf der Intensivstation für etwa 24 Stunden durchgeführt, die Verweildauer auf unserer Normalstation dauert nochmals ca. 2-3 Wochen.

Je nach Ergebnis der pathologischen Untersuchung und dem erreichten Operationsziel ist in manchen Fällen eine ergänzende systemische Chemotherapie erforderlich. Deshalb diskutieren wir jeden Patientenfall in einer unserer onkologischen Konferenzen mit den Spezialisten der Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie.

Ihre Behandlungsanfrage richten Sie bitte direkt an das UKE International Office.

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